Liebe Eltern,
Die letzten Wochen und Monate sind für uns alle, Eltern, SchülerInnen als auch LehrerInnen eine herausfordernde Zeit gewesen. Zum Abschluss des Schuljahres möchten wir auf die Aktionen und Maßnahmen, die wir während und nach dem Lockdown haben, eingehend zurückblicken. Zusätzlich möchten wir von unserem Treffen mit den Leitern der AEFE berichten (organisiert von der FAPEE).
1. Die weltweite Covid Krise und ihre Folgen
Dreieinhalb Monate lang haben wir den Lockdown erlebt; die Eltern (einige davon auch selbst LehrerInnen) mussten sich rasch anpassen und zusätzlich zum Home Office noch mit Homeschooling klarkommen. Diese Situation hat alle Beteiligten im Umgang mit der Schule (Arbeitsmaterial, Arbeitsumfeld, Werkzeuge und deren Nutzung) aus dem Gleichgewicht gebracht.
Das Lycée bzw. die Administration hatte große Schwierigkeiten, diese Situation zu meistern. Rückblickend auf die Ereignisse des letzten Schulbeginns im September 2019, sind wir in Sorge über den kommenden Schulbeginn, wir uns große Sorgen, angesichts der Tatsache, dass fast die komplette Direktion personal ausgetauscht wird (SchulleiterIn, eventuell der Schulleiter Stellvertreter, CPE lycée, Finanzleiter).
Die kommende Wirtschaftskrise, die viele von uns beschäftigt, trägt zusätzlich berechtigterweise zur Sorge bei. Positiv anzumerken ist, dass die Schule und die AEFE auf Nachdruck der Elternvereine, der französischen Abgeordneten und der FAPEE (Vereinigung der Elternvereine im Ausland), finanzielle Mittel eingesetzt hat (siehe 9. Finanzielle Mittel).
Die Schuladministration versicherte uns, auf einen eventuellen erneuten Lockdown gut vorbereitet zu sein. Wir bleiben mit der Leitung in Kontakt, um dies zu gewährleisten.
2. Pädagogische Kontinuität
Wir bedanken uns bei den Lehrerinnen, die den Unterricht mit ihren eigenen technischen Mitteln fortgesetzt haben. Die pädagogische Kontinuität muss allerdings in vielen Bereichen verbessert werden. Dazu sind neben einem ausreichenden Budget, Werkzeuge und Fortbildung erforderlich.
Bei ihrem Meeting mit der AEFE hat die UPEL gefordert, dass ein eigenes Budget bereitgestellt wird, damit die notwendigen Werkzeuge zur Implementierung von Fernunterricht finanziert werden können. Die Benutzung der eigenen elektronischen Ausrüstung stellt unter anderem ein Problem im Bereich des Datenschutzes dar.
Hr. Brochet, Leiter der AEFE hat uns versichert, dass jede Schule im Netzwerk die nötigen Mittel zur Verfügung stellen kann, damit den LehrerInnen die technische Infrastruktur bereitsteht, die sie brauchen, um mit ihren SchülerInnen in Verbindung sein zu können.
Wir haben auch erwähnt, dass die AEFE die Endnutzer berücksichtigen muss, da zu viele unterschiedliche Tools die Arbeit erschweren. Viele Elternvereine verlangen eine Vereinheitlichung der Werkzeuge und klare Regeln und Richtlinien, wie diese Werkzeuge zu nutzen sind. Ein großes Thema ist auch das Konzept der pädagogischen Freiheit beim Fernunterricht.
Es wurde uns versprochen, dass Mittel bereitgestellt werden, um z.B. allen Schulen eine professionelle Lizenz für ZOOM zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich wird den Lehrern auch verstärkt Fortbildung angeboten.
Wir wünschen uns von der Administration zusätzlich, dass die Schule eine Task Force einrichtet, die den Lehrerinnen die benötigte Unterstützung gibt, sollte eine neue Krise auftreten.
3. Kommunikation mit der Administration des LFV
Das LFV hat viele Meetings während der Krise organisiert, diese haben jedoch leider zu keinem konstruktiven Austausch mit den ElternvertreterInnen geführt. Die Schule hat nicht auf unsere Anregungen und Kritiken reagiert, zudem haben oftmals Treffen nicht stattgefunden, die sonst üblich und vorgeschrieben sind (z.B. das Comité Hygiène et Sécurité (CHS), Conseil du second degré). Weiters wurden die Conseil de classe nicht als Videokonferenzen gehalten (außer für die Terminales), so hatten die Eltern keine Möglichkeit, die Familien zu vertreten. Es ist so zu einigen entbehrlichen Missverständnisse gekommen.
Wir bedauern, dass es einer Petition bedurfte, damit ein Dialog entstehen konnte. Wir freuen uns aber darüber, dass die Schule, mit der Unterstützung der diplomatischen Vertretung den Wunsch geäußert hat, die Kommunikation zu verbessern.
Der Leiter der AEFE hebt die Rolle der Elternvereine hervor: sie vertreten nicht nur die Eltern, sondern nehmen auch auf den Schulbetrieb Einfluss. Die AEFE wird allen 370.000 Familien des Schulnetzwerks ein Schreiben schicken.
Wir haben eine Stärkung der Rolle der Elternvereine gefordert, diese brauchen mehr Information und eine verbesserte Kommunikation, um ihre Arbeit erledigen zu können. Die letzten Jahre hatten wir das Gefühl, nicht mehr angehört zu werden.
Wir freuen uns über die Aussage der Schulleitung, eine konstruktive Zusammenarbeit anzustreben.
4. Petition der Eltern
Die Petition wurde beim letzten Conseil d’établissement ausführlich besprochen. Zahlreiche Eltern wurden mobilisiert, um eine Petition an Frau Rapp und den französischen Botschafter, Herr Saint-Paul über ihre Unzufriedenheit zu schreiben. Ihre Briefe an die Schule über Themen wie die Reduktion oder Erstattung der Schulgebühren, die Herausforderungen der pädagogischen Kontinuität sowie den kommenden Schulbeginn, wurden nur spärlich, wenn überhaupt beantwortet.
Bei zahlreichen Zoom Meetings haben beide Elternvereine die Hürden im Unterricht und auch die finanziellen Schwierigkeiten einiger Familien im Zuge der Covid Krise erwähnt.
Wie im letzten Newsletter mitgeteilt, hat die UPEL eine Umfrage zu der technischen Umsetzung des Homeschoolings im Lockdown bei den Elternvertretern aller Klassen gemacht. Ziel war es, die einzelnen Mittel und Methoden zu evaluieren. Natürlich wurde diese Umfragen anonym ausgewertet. Die Schulleitung hat diese Umfrage mit dem Argument der pädagogischen Freiheit der LehrerInnen sehr zögerlich und nur teilweise akzeptiert. Unser primäres Anliegen war eine Bilanz zu ziehen und den Lehrerinnen die notwendige Unterstützung zu signalisieren aber gleichzeitig auch, unsere Wertschätzung und Dankbarkeit für die außerordentliche Zusammenarbeit, teils unter widrigsten Umständen, auszudrücken. Auch wenn diese Petition Obwohl die Petition die eigentliche Rolle der Elternverein untergraben haben möge, möchten wir auf die zahlreichen Tätigkeiten unseres Teams hinweisen. Wir müssen zukunftsorientiert arbeiten. Wir hoffen auch in Zukunft auf regen Austausch mit Ihnen und auf Ihre Unterstützung und auf Stimme bei den Wahlen im kommenden Oktober. Weiters sind wir immer auf der Suche nach tatkräftiger Unterstützung. Wir freuen uns auf Ihr Engagement im Rahmen der UPEL, gleich, in welchem Ausmaß.
5. Finanzielle Hilfe für nicht-französische Familien:
Im Rahmen der Covid Krise und um das Netzwerk des französischen Unterrichts im Ausland zu fördern, hat Frankreich finanzielle Mittel eingerichtet um die französischen und nicht-französischen Familien zu unterstützen. Am 10. Juni fand eine außerordentliche Kommission bestehend aus dem Konsulat, der Administration und den Elternvertretern, statt. Die UPEL hat sich aktiv beteiligt, um es Familien zu ermöglichen, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Wir könnten so bei der Unterstützung für 26 nicht-französische Familien mitwirken.
6. Zweite COVID Welle und Schulanfang 2020-2021
Die AEFE konzentriert sich aktuell auf 2 Schwerpunkte: Die Strukturierung des Fernunterrichts und die Vorbereitung auf den kommenden Schulanfang.
Ziel ist es, alle Schulen im Netzwerk zu unterstützen. Dies soll durch die Erstellung eines Leitfaden geschehen, um den Fernunterricht für das gesamte Netzwerk aller Schulen und Bildungseinrichtungen zu implementieren.
3 Schulanfangsszenarien wurden ausgearbeitet, je nach den örtlichen Parametern (Gesundheitssituation, Personalressourcen, und Anzahl der Schüler vor Ort): A. Schulanfang vor Ort, B. Hybride Schulanfang (Zeiten vor Ort und Zeiten Zuhause), C. Schulanfang im Fernunterricht.
Es muss unbedingt die Menge der Fernunterrichtszeiten berücksichtigt werden. Die Lehrerinnen haben bis Mitte Oktober Zeit das Niveau der Schüler anzugleichen.
Da die Modalitäten des Schulanfangs noch sehr ungewiss sind, haben wir mehrmals nach einer Struktur gefragt. Eine Absprache zwischen den LehrerInnen, Fortbildung der Lehrerschaft bezüglich des Fernunterrichts, und ein Budget für Material, damit die LehrerInnen nicht ihr eigenes benutzen müssen, ist dabei zwingend erforderlich.
7. Erneuerung des Direktionspersonal
Da das Team der Direktion fast vollständig ersetzt wird, möchten wir auf jeden Fall eine Situation wie die beim letzten Schulanfang vermeiden. Daher wünschen wir, dass das neue Team (Schulleiter/in, Stellvertretende/r Schulleiter/in, CPE Lycée, Buchhaltungsdirektion) die Besonderheiten des Lycées und des Landes berücksichtigt (Möglichkeit von Aktivitäten am Nachmittag, zum Beispiel). Wir möchten uns dieses Jahr nicht über Stundenplänen ärgern, die voller Lücken sind und die Kinder nach 17 Uhr noch Unterricht haben. Wir haben darum gebeten, dass wenigsten eine Person aus dem neuen Team schon Erfahrungen mit Auslandsschulen oder mit dem LFV haben möge. Wir möchten auch vor Schulanfang ein Treffen zwischen Lehrerschaft und Elternvertretern abhalten um die Situation zu besprechen. Die AEFE garantiert uns, dass das kommende Schuljahr im Lycée français de Vienne auf einer positiven Basis anfangen wird. Aus diesem Grund sucht die AEFE aktiv nach einem Schulleiter, der zu den Besonderheiten des LFV passt. Die AEFE legt großen Wert auf den Ruf der Schule im Hinblick auf die Qualität des Unterrichts. Sie werden die Entwicklung in der Schule sehr genau beobachten.
8. Ihre UPEL Team ab September für das Schuljahr 2020-2021
Obfrau: Nathalie KOURIMSKY-PREININGER
Obfrau Stellvertreterin: Bettina EGGER
Schatzmeister: Anita GRUNDNER
Schatzmeister Stellvertreterin: Elisabeth MONAMY
Schriftführerin: Hélène MASLIAH-GILKAROV
Schriftführer Stellvertreter: Philipp NUSSBÖCK
Wir sind per Email erreichbar unter: contact@upel.at
9. Die Mittwoch Ateliers der UPEL
Die Mittwoch Ateliers der UPEL werden – ein normaler Schulbetrieb vorausgesetzt – ab dem 7. Oktober 2020 wieder stattfinden. Dieses Jahr bieten wir 2 Kurse an: Yoga und Archäologie.
Unsere UPEL Aktivitäten 2020-2021 finden Sie im Kalender . Voranmeldung Online ab dem 17. August, die tatsächliche Anmeldung wird aber in der Schule in der letzten Septemberwoche stattfinden. Keine Sorge, es wird genug Plätze für alle geben! Schreiben Sie uns unter: contact@upel.at mit dem Betreff „Anmeldung Atelier / inscription atelier“.
Calendrier UPEL 2020-2021
Wir wünschen Ihnen schöne Ferien!
Am Ende eines atypischen und anstrengenden Schuljahres möchten wir unseren MaturantInnen viel Glück auf ihrem weiteren Lebensweg wünschen. Wir freuen uns schon, alle anderen Eltern, Kindern und LehrerInnen im September wieder zu sehen. Das UPEL Team wünscht Ihnen und Ihren Familien einen schönen Sommer!